Vieles war wie immer, wenn in Holzhausen eine Ausstellung eröffnet wurde. Erwartungsvolle Besucher, fröhliche Klänge von den „Musicfriends“ aus Haarhausen. Die Landfrauen boten leckeren Kuchen an.
Doch manches gestaltete sich anders. Das traditionelle Hoffest mit Bratwurstbraten und anderen Aktivitäten fand diesmal coronabedingt nicht statt. Auch die Laudatio von Dr. Rüdiger Helmboldt (Arnstadt) hatte einen anderen Charakter, rückte sie doch eine weniger bekannte Seite von Otto Knöpfer in den Blickpunkt.
Im Unterschied zu seinen berühmten Landschaftsbildern und Stilleben mache die Ausstellung „Bildnisse und Selbstbildnisse“ deutlich, dass einige seiner über 500 nachgewiesenen Arbeiten in diesem Genre mit zum Besten gehören, was der Künstler geschaffen hat. Von den in Holzhausen zu sehenden Kunstwerken seien zum Beispiel die Porträts seiner Mutter und seiner Frau Erna hervorzuheben. Als besondere Kategorie bezeichnete der Kurator die 58 Selbstbildnisse Knöpfers, die eine „einmalige Chance bieten, mit dem Künstler in einen Dialog zu treten.“ In ihnen seien das wechselhafte Leben und die widersprüchlichen Ansichten Knöpfers zu erkennen.
Anders als zu bisherigen Saisonauftakten klangen auch die Begrüßungsworte von Eva-Maria Römer, Vorsitzende des Otto-Knöpfer-Freundeskreises. Überraschend kündigte sie an, dass sie zum Jahresende den Vorsitz abgeben werde und dies die letzte Ausstellung in Holzhausen wäre. Die weitere Betreuung des Knöpfer-Hauses sei aufgrund des zunehmenden Alters der wenigen aktiven Vereinsmitglieder nicht mehr leistbar, sagte sie. Ortsteilbürgermeister Matthias Thüsing dankte den Mitgliedern des Freundeskreises für ihre bisherige Arbeit und bekräftigte, dass Kunst zum Leben im Ort gehöre. Deshalb schlug er vor, Ortschaftsrat und Vereinsvorstand sollten gemeinsam beraten, wie es weitergehen könne.
Text und Foto: Jochen Thiele
Die „Musicfriends“ spielten auf
Dr. Rüdiger Helmboldt hielt die Laudatio
Die Maler Angela Weisheit und Matthias Sehrt
Dr. Rüdiger Helmboldt, Eva Römer und Matthias Thüsing
Die Ausstellung „Bildnisse und Selbstbildnisse“ ist bis 10. Oktober jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr in der Arnstädter Straße 32 zu sehen.
Anmeldungen von Gruppen an: Eva Römer unter 01621535519, mail: otto.knoepfer-freundeskreis @ gmx.de
Ab 28. August neue Ausstellung in Holzhausen / Bilder aus dem Nachlass von Schloss Molsdorf
Holzhausen. Im traditionsreichen Knöpfer-Haus in Holzhausen wird ab 28. August nach längerer Pause eine neue Ausstellung gezeigt. Unter dem Titel „Bildnisse und Selbstbildnisse“ präsentiert der Maler-Freundeskreis Ölbilder und Grafiken von Otto Knöpfer (1911 bis 1993) aus dem Nachlass von Schloss Molsdorf.
Obwohl Knöpfer vor allem durch seine Landschaftsdarstellungen und Stilleben überregionale Bekanntheit erreichte, zählen nach Kunstwissenschaftler Dr. Rüdiger Helmboldt „einige seiner Selbstbildnisse mit zum Besten, was der Künstler geschaffen hat“. Auch die Porträts seiner Mutter und die seiner Frau Erna, die in Holzhausen zu sehen sind, gelten als besonders bemerkenswert in seinem Schaffen.
Mit dieser interessanten Schau ehrt der Otto-Knöpfer-Freundeskreis den 110. Geburtstag des Künstlers, der in Arnstadt geboren wurde und viele Jahre in Holzhausen lebte. „In den 15 Jahren seit der Gründung unseres Vereins war und ist es unser oberstes Ziel, das Andenken von Otto Knöpfer in vielseitiger Form zu bewahren und zu pflegen“, sagte Eva-Maria Römer, Vorsitzende des Freundeskreises.
Zur Eröffnung der Ausstellung wird am Samstag, 28. August um 13 Uhr herzlich eingeladen. Die Laudatio hält Dr. Rüdiger Helmboldt. Musikalisch umrahmt wird die Feier von den „Musicfriends“. Die Holzhäuser Landfrauen bieten Kaffee und Kuchen an.
Die Ausstellung ist bis 10. Oktober jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr in der Arnstädter Straße 32 zu besuchen. Anmeldungen von Gruppen an: Eva Römer unter 01621535519, E-mail: otto.knoepfer-freundeskreis @ gmx.de
Jochen Thiele
Foto: Selbstbildnis Otto Knöpfer aus dem Jahr 1960
Holzhausen. Nachdem die diesjährige Ausstellungssaison im Otto-Knöpfer-Haus beendet ist, konnte der Otto-Knöpfer-Freundeskreis ein erfolgreiches Fazit ziehen. Die beiden gezeigten Ausstellungen von Brigitte Noa unter dem Motto „Die Kunst bleibt“ und von neun Hobbymalern aus der Gemeinde Amt Wachsenburg besuchten 450 Gäste.
Unter Corona-Bedingungen sei diese Zahl erfreulich, sagte Eva Römer, Vorsitzende des Otto-Knöpfer-Freundeskreises. Das bestehende Interesse an Ausstellungen in Holzhausen bestärke den Verein, auch im kommenden Jahr neue Expositionen vorzubereiten. So wird der Arnstädter Kunstwissenschaftler Dr. Rüdiger Helmboldt zu Ehren des 110. Geburtstages von Otto Knöpfer Ende Mai Porträts des Malers vorstellen. Im Winterhalbjahr ist das Knöpfer-Haus geschlossen.
95 Besucher interessieren sich für Bilder von Hobbymalern
Foto: D.Trefflich
Herzklopfen hatten sie fast alle, als sie ins Knöpfer-Haus nach Holzhausen kamen. In ihren häuslichen vier Wänden waren schon so manch Mal-und Zeichenarbeiten entstanden, aber öffentlich ausgestellt hatten die meisten der neun Hobbymalerinnen und -maler noch nicht. Umso mehr freuten sie sich bei ihrer Ausstellungspremiere über viel Lob und Anerkennung durch Bürgermeister Uwe Möller und die anderen neugierigen Gäste.
Mit einem herzlichem Willkommen begrüßte Vereinsvorsitzende Eva Römer die neun Maltalente aus dem Amt Wachsenburg: Katharina Goziewski, Denise Hirschfeld und Christian Reiss aus Ichtershausen, Angela Weisheit, Janett Zacher und Rebecca Otto aus Holzhausen, Katharina Pleißner aus Haarhausen, Diana Trefflich aus Sülzenbrücken und Wolfgang Gräser aus Kirchheim.
Farbenprächtig und vielfältig präsentierte sich ihre Ausstellung in den Räumen des altehrwürdigen Knöpferhauses. An Landschaften, Stilleben, Akte und Porträts konnten sich die Besucher erfreuen. Erstaunt zeigte sich auch Uwe Möller, welche talentierten Maler es in seiner Gemeinde gibt und wie gekonnt sie Motive aus der Region auf die Leinwand bannten. Das traf sowohl auf die mit 22 Jahren jüngste Teilnehmerin Denise Hirschfeld als auch auf Wolfgang Gräser zu, der mit 70 Jahren der Älteste im Malerreigen war.
Die Ausstellung der Hobbymaler ist bis zum 4. Oktober jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr zu besichtigen.
Jochen Thiele
Viel Lob von Bürgermeister Uwe Möller und von Eva Römer für Hobbymaler
Klaus Müller sorgte für flotte Musik
Denise Hirschfeld vor ihrem Werk
Diana Trefflich zeigt stolz auf ihr Bild
Holzhäuserinnen erfreuen sich am Knöpfer-Haus
Fotos: Jochen Thiele
Über 50 ihrer Bilder in Holzhausen ausgestellt
Holzhausen. Kunstfreunde aus Nah und Fern kamen wieder (am 6.Juni) nach Holzhausen. Aus Arnstadt, Gotha und Erfurt, aber auch aus dem 240 Kilometer entfernten Braunschweig konnten Gäste zur Ausstellung der Arnstädter Malerin Brigitte Noa begrüßt werden.
Zur kleinen Eröffnungsfeier im Hof des Knöpfer-Grundstücks gab Michael Damm (Holzhausen) mit seinem Flötenspiel eine wohlklingende musikalische Einstimmung. Eva Römer (Haarhausen), Vorsitzende des Otto-Knöpfer-Freundeskreises, betonte im Willkommensgruß die besondere Freude, Malerei und Grafik der langjährigen Knöpfer-Schülerin Brigitte Noa (1950 in Sülzenbrücken geboren), vorstellen zu können.
Sie sei ihrer Malweise, geprägt von der Arbeit im Knöpfer-Zirkel und aufgewachsen inmitten von Feldern und Obstwiesen, stets treu geblieben, sagte Renate Wagner (Gräfenroda) in ihrer Laudatio. Manche Motive der gezeigten 56 Öl-, Aquarell und Acrylbilder wie „Die Quelle“ und „Die alte Weide mit Blick nach Holzhausen“ drücken die künstlerische Nähe zu ihrem berühmten Vorbild aus.
Auf großes Interesse stießen auch die aktuell in der Corona-Zeit entstandenen Noa-Bilder. Besonders farbenprächtig sollen sie nach den Worten der Malerin die Sehnsucht nach Leben und mit schwarzen Linien versehen, den Abstand zu den Dingen ausdrücken. Das empfanden auch Besucher wie Ullrich Meuer so, der mit seiner 99jährigen Mutter Edith Meuer aus Braunschweig angereist war. Aus Sülzenbrücken stammend, kennen sie Brigitte Noa schon seit der Schulzeit und interessierten sich so für ihre Bilder besonders intensiv.
Die Exposition in Holzhausen ist bis zum 8. August jeweils samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr zu sehen.
Jochen Thiele
Malerin Brigitte Noa vor einem ihrer Bilder
Bunte Masken im Museum
Flötenspiel von Michael Damm (Holzhausen)
Brigitte Noa begrüßte Gäste aus Braunschweig
Fotos: J. Thiele