Beeindruckt von der umfangreichen Werkschau des Arnstädter Malers Matthias Sehrt, die derzeit im Thüringer Landtag zu sehen ist, zeigten sich Mitglieder des Otto-Knöpfer-Freundeskreises. In 70 Bildern aus 40 Jahren stellt ihr Vereinsmitglied die Vielseitigkeit seines Schaffens vor. Geführt von Matthias Sehrt (4.v. links) interessierten sie sich für die Entstehungsgeschichte und Hintergründe seiner Motive. Vor allem die faszinierenden Reisebilder, die dokumentarischen Grenzanlagen aus der Wendezeit und Gemälde vom historischen Arnstadt fanden das Interesse der Knöpfer-Freunde. Vereinsvorsitzende Carola Busse (4.v. rechts) drückte ihre Anerkennung und Freude über die Sehrt-Ausstellung aus, die bis zum 13. April im Thüringer Landtag verlängert wurde.
Text und Foto: Jochen Thiele
HOLZHAUSEN. Vor 20 Jahren wurde in Holzhausen das Fundament für das Otto-Knöpfer-Haus gelegt. Mit dem Erwerb des Elternhauses von Otto Knöpfer (1911–1993) durch die Wachsenburggemeinde erfolgte der wichtigste Schritt. Großen Anteil daran hatte der damalige Bürgermeister Hans Ullrich, der kürzlich verstarb und dem der Otto-Knöpfer-Freundeskreis auf seinem Neujahrsempfang ehrenvoll gedachte. Hans Ullrich war 2006 einer der Gründungsväter des Freundeskreises und Ehrenmitglied des gemeinnützigen Vereins.
Wie erfolgreich die ehrenamtliche Arbeit der Holzhäuser Malerfreunde im Vorjahr gewesen ist, rückte Vereinsvorsitzende Carola Busse in den Blickpunkt des Neujahrsempfangs, der dieses Mal im C-Club Arnstadt stattfand. Der Höhepunkt war die gut besuchte Ausstellung von Bildern des Erfurter Malers Franz Markau, des Lehrmeisters von Otto Knöpfer, erklärte sie. Viele Gäste hatten auch das stimmungsvolle Zelt-Event bei den Advents-Höfen in Holzhausen. Auf der Erfolgsliste stehen ebenso das Open-Air-Wochenende mit dem Arnstädter Malzirkel, die Vereinsbesuche in Hohenfelden und auf der Kunstmesse in Erfurt.
Nicht weniger aktiv wollen die 84 Vereinsmitglieder in diesem Jahr sein. Für den 16. März kündigte Carola Busse eine gemeinsame Tour auf dem Otto-Knöpfer-Wanderweg an. Bevor vom 7. - 11. April ein Talentecamp mit der Volkshochschule stattfindet, soll das kürzlich sanierte Knöpfer-Haus wieder eingeräumt und neugestaltet sein. Als neue Ausstellungen für 2025 plant der Vorstand für den 18. Mai die Vernissage „Malereien von Vereinsmitgliedern“ und zum Tag des Denkmals eine Exposition von Otto-Knöpfer-Bildern.
Zu einer interessanten Geschichtsstunde gestaltete sich die Lesung von Kunstwissenschaftler Dr. Rüdiger Helmboldt aus seinem Buch „Mein Leben mit Otto Knöpfer“, das auch eine Begegnung des Malers mit Burgwartin Cläre Werner wiedergibt, die der Maler 1953 auf der Wachsenburg hatte.
Als „Jahr der Gemeinschaft und eines aktiven Vereins“ bezeichnete abschließend Carola Busse die Holzhäuser Jahresbilanz, die Kraft und Mut gäbe für die neuen Vorhaben in diesem Jahr.
Jochen Thiele
Knöpfer-Freunde beim Betrachten eines Kunstkalenders auf dem Neujahrsempfang: Carola Busse (2.v.l.), Rebecca Otto, Diana Trefflich und Gudrun Erdmann (v.l.n.r.) Foto: J. Thiele
An vieles hatten die Akteure der offenen Adventshöfe in Holzhausen gedacht. An festliche Weihnachtsdeko, an Leckereien, Glühwein und …und. Das Fest war bestens vorbereitet, aber beim Vertrag mit Petrus hatte man etwas Pech. Doch trotz Regens kamen die Besucher in Scharen. In mehreren Höfen lockte ein Dach oder ein Zelt, wo der Schirm abgestellt werden konnte. Der guten Stimmung tat das Wetter keinen Abbruch.
Als im Knöpfer-Hof aus dem Zelt festliche Klänge zu hören waren, strömten zahlreiche Besucher dorthin. Die Mühlberger Posaunisten zauberten weihnachtliche Melodien aus ihren Instrumenten und brachten viele Augen zum Glänzen. Gastgeberin Carola Busse, Vorsitzende des Freundeskreises, zeigte sich erfreut über das frisch sanierte Knöpfer-Haus, lobte ihr fleißiges Team und begrüßte viele Gäste im dichtgedrängten Zelt.
Nicht weniger zufrieden an ihren Ständen war Simone Menge, die Initiatorin der offenen Adventshöfe. Alle 15 Gastgeber hätten mit großem Engagement das Fest vorbereitet und für 2025 gebe es schon weitere Anmeldungen. Unter den Handwerks- und Dekosachen auf ihrem Hof fanden die Holzfiguren von Hans-Joachim Oelszner aus Bischofroda besonderes Interesse.
Erstmals nahm Joachim Groß an der Veranstaltung teil. Enkelin Lina Zaubitzer und Josi Groß halfen, seine Angebote, darunter Bücher und alte Schallplatten, zu präsentieren und die Interessenten mit Kaffee und Kuchen zu versorgen.
Schmackhaftes konnte man auch in anderen Höfen probieren, zum Beispiel Crepes bei Familie Campanella, Kartoffelpuffer bei Engelhards, Stollen bei Sabine Miksch, Lebkuchen oder Zwiebelkuchen in der Grünwerkstatt von Familie Hofmann. „Ein schönes Erlebnis zum 2. Advent“ hörte man von vielen Gästen, als sie sich nach ihrem Besuch zufrieden von Holzhausen verabschiedeten.
Jochen Thiele
Im Kreis ihrer Helferinnen: Simone Menge (2.v.l.), die Initiatorin der Offene Höfe im Advent, mit Anett Ortlepp, Emily Ortlepp und Christina Schumann
Vor dem frisch sanierten Knöpfer-Haus: Carola Busse hieß die Gäste herzlich willkommen. Am Vortag waren gerade die Baugerüste gefallen
Foto: J. Thiele
Bei den Advents-Höfen in Holzhausen bot Joachim Groß Deko, Bücher und Schallplatten an (hier im Gespräch mit Beate Gebhardt aus Arnstadt
Familie Campanella in Aktion: Selenia, Marco und Luca (rechts) bereiteten leckere Crêpes. Foto: J. Thiele
Peter und Regina Frenzel, zwei fleißige Helfer im Knöpfer-Zelt der Offenen Höfe
Zwölf Mitglieder des Otto-Knöpfer-Freundeskreises besuchten am Wochenende die 14. artthuer-Kunstmesse in Erfurt. Auf Einladung ihrer Vorsitzenden Carola Busse (im Bild hinten rechts) informierten sie sich an den Messeständen über die vielfältige aktuelle Thüringer Kunstszene. Mit Malern aus dem Ilmkreis wie mit Dorsten Klauke, Rolf Huber und Jan Kobel kam es zu interessanten Gesprächen. Mehrere Kunstschaffende wie die diesjährige artthuer Preisträgerin Marie-Luise Leonhardt-Feijen zeigten in Interesse, ihre Werke im Knöpfer-Haus Holzhausen auszustellen. Auch mit Gästen aus der Politik wie mit der BSW-Landesvorsitzenden Katja Wolf gab es einen aktuellen Gedankenaustausch. jothie
Foto: F. Rosenbaum
Bei niedrigen Temperaturen im Freien zu arbeiten, ist für Bauhandwerker kein leichter Job. Das ist bei der aktuellen, umfangreichen Sanierung des Knöpfer-Hauses in Holzhausen genauso. Zwölf von ihnen, die seit einigen Wochen an den Bauarbeiten und der Vorbereitung des Projekts beteiligt sind, nahmen deshalb die Einladung des Otto-Knöpfer-Freundeskreises zu einem gemeinsamen Frühstück in den Austellungsräumen gerne an.
Als die Vereinsvorsitzende Carola Busse und ihre Helferinnen Jana Schröpfer, Diana Trefflich und Rebecca Otto sowie Arno Rehm Kaffee, frische belegte Brötchen und Obstkuchen servierten, da ließen sich die Männer vom Bau die willkommene Stärkung schmecken. Sie wussten das zu schätzen, zumal sie solchen Service nur noch selten erlebten. Oftmals gebe es, wurde von ihnen gesagt, jetzt nicht mal ein Richtfest mehr. Und das Dankeschön der Knöpfer-Freunde für die bisher geleistete zuverlässige Arbeit ging den Fachleuten der Firmen Stacke und Bodewald sowie der Gemeindeverwaltung Amt Wachsenburg wie Öl runter.
Der Erfolg ihrer Leistungen ist nicht zu übersehen. 75 Prozent der Sanierungsarbeiten am Haus seien geschafft, stellte Sven Bodewald, Chef der Restaurierungsfirma aus Mühlhausen, fest. Obwohl die Schäden am Gebäude vor allem am Fachwerk und den Holzbalken größer als erwartet waren, wollen die Bauhandwerker den Zeitplan einhalten und bis zum 6. Dezember den Rohbau fertigstellen. Anschließend seien noch Malerarbeiten zu erledigen.
Beim Frühstücksgespräch kamen auch die Ursachen für die Gebäudeschäden zur Sprache. So habe außer Wind und Wetter der Straßenverkehr spürbar zur Instabilität des Hauses geführt. „Tempo 30 wäre für die Ortsdurchfahrt künftig besser“ meinte Gutachter Jürgen Mitschke. Für Carola Busse war das ein weiteres Argument, Anfang Dezember dem Gerichtsverfahren gegen den Ilmkreis zu diesem Thema hoffnungsvoll entgegenzusehen.
Jochen Thiele
Die Bauleute ließen es sich schmecken (von links Tibor Varga, Kevin Schmidt und Torsten Jahn)