Knöpfer-Freunde planen 2019 neue Ausstellung
Holzhausen. Ein bewegtes Jahr geht für den Otto-Knöpfer-Freundeskreis zu Ende. Im April stand sogar seine Existenz auf der Kippe. Da der Kreis der aktiven Mitstreiter immer kleiner wurde, sahen einige keinen anderen Ausweg, als den Verein aufzulösen. Doch durch die Mehrheit mutiger und einsatzbereiter Mitglieder konnte das nicht nur verhindert, sondern 2018 nach den Worten von Vereinschefin Eva Römer „noch zu einem guten Jahr“ gestaltet werden.
Als Höhepunkt erlebte Holzhausen Ende Mai die feierliche Ehrung Otto Knöpfers zu seinem 25.Todestag. „Wir verehren Otto Knöpfer“. Dieser Satz war von den Gästen am Elternhaus des beliebten Malers mehrfach zu hören, als an sein bedeutendes Werk gedacht wurde. Otto Knöpfer (1911-1993) gehöre zu den großen Thüringern des 20. Jahrhunderts, es gelte, sein Andenken wach zu halten und sein Vermächtnis zu vermitteln, sagte der Kunstwissenschaftler Dr. Rüdiger Helmboldt in seiner Gedenkrede. Erfreulich, dass an diesem Ehrentag ein neuer Museumsausleger am Knöpfer-Haus eingeweiht werden konnte. Ist er doch ein auffälliger Hinweis in der Hauptstrasse von Holzhausen auf die kulturelle Begegnungsstätte.
Zu den Pluspunkten des Jahres zählen auch zwei Vereinsfahrten nach Potsdam und Judenbach. Im berühmten Barberini-Museum freute sich die kleine Gruppe, dass ihr verehrter Maler in der repräsentativen Ausstellung an der Seite von Tübke, Heisig, Sitte, Matheuer und Womacka mit einem Malerzirkel-Bild vertreten war. Ganz anders die Exkursion nach Judenbach in Südthüringen, wo die moderne Ausstellungsdokumentation die Knöpfer-Freunde beeindruckte.
Nun geht der Blick auf das nächste Jahr. Am 18. Mai soll die Saison mit einer neuen Knöpfer-Ausstellung zum Thema „Kräuter und Pflanzen“ eröffnet werden.Traditionell begleitet von einem Hoffest mit Musik, Kaffee und Kuchen. Der Holzhäuser Freundeskreis hofft, dann wieder zahlreiche Gäste begrüßen zu können.
Jochen Thiele
Vor dem Knöpfer-Haus mit neuem Ausleger: Hans Ullrich und Eva Römer vom Freundeskreis sowie Kunsthandwerker Frank Schmidt.
Der neue Museumsausleger mit originalem Knöpfer-Namenszug
Fotos: J. Thiele
Knöpfer-Freunde reisten nach Judenbach
Besuch in einem modernen Stiftungs-Museum
Holzhausen. Nach dem Ende ihrer diesjährigen Museumssaison in Holzhausen schauten sich Mitglieder des Otto-Knöpfer-Freundeskreises mal in einem anderen Malermuseum um. Auf Vereinsfahrt ging es nach Judenbach in Südthüringen. Dort begegneten sie in einer alten Industriebrache der Spielzeugindustrie, die von 2009 bis 2017 zu einem modernen Museum umgestaltet wurde, dem vielseitigen Werk des Grafikers, Kunsthandwerkers und expressionistischen Malers Ali Kurt Baumgarten (1914-2009).
Der Enkel des Künstlers, Mike Baumgarten, führte die Knöpfer-Freunde durch mehrere Räumlichkeiten des großzügig eingerichteten Museums, das mit 2,7 Millionen Fördermitteln und dank der Unterstützung von Ministerpräsident Bodo Ramelow zu einem Ausstellungs-Juwel wurde, das an der Grenze von Thüringen zu Franken fast wie ein „Kulturpalst“ wirkt. Unter dem Dach der Stiftung Judenbach werden hier nicht nur Ausstellungen gezeigt, sondern auch Konzerte, Vorträge, Seminare, Feiern und andere Veranstaltungen durchgeführt. Dazu bieten sich auch das Cafe und das grüne Klassenzimmer des Hauses an. Ein Indoor-Spielzimmer lädt Kindergruppen ein.
Zwar erkannten die Knöpfer-Freunde rasch, dass sich die Museen von Judenbach und Holzhausen von der Größe nicht vergleichen lassen, sich aber auch Parallelen und ähnliche Erfahrungen ergeben. In beiden Häusern werden Künstler geehrt, die in derselben Zeit lebten und vornehmlich in ihrer Region wirkten. Sorgen mit ehrenamtlichen Kräften bestehen in beiden Einrichtungen und werden sich wohl nicht verkleinern lassen. Dr. Rüdiger Helmboldt, der die Vereinsfahrt nach Judenbach angeregt hatte, beeindruckte besonders die moderne Ausstellungsdokumentation des Werkes von Ali Kurt Baumgarten, für die sich die Knöpfer-Freunde für die Zukunft manch Anregung mit nach Holzhausen nahmen.
Knöpfer-Freunde beim Besuch im Baumgarten-Museum: Dr. Rüdiger Helmboldt, Hans Ullrich, Vereinsvorsitzende Eva Römer, Inge Thiele, Jochen Thiele und Renate Wellendorf (v.l.n.r.)
Spätwerk von Ali Kurt Baumgarten: „Koalition“ (brutale Brut)
Das Baumgarten-Museum
Fotos: Jochen Thiele
Freunde von Otto Knöpfer erinnern zu seinem 25. Todestag an das bedeutende Werk des Malers
„Wir verehren Otto Knöpfer“. Dieser Satz war am Elternhaus des beliebten Malers mehrfach zu hören, als zu dessen 25. Todestag an sein bedeutendes Werk gedacht wurde. 5000 Bildnisse, viele aus der Drei-Gleichen-Landschaft, finden sich in seinem Nachlass. Otto Knöpfer (1911-1993) gehöre zu den großen Thüringern des 20. Jahrhunderts, es gelte, sein Andenken wach zu halten und sein Vermächtnis zu vermitteln, sagte der Arnstädter Kunstwissenschaftler Dr. Rüdiger Helmboldt vor zahlreichen Gästen, die zu der würdigen Gedenkveranstaltung des Otto-Knöpfer-Freundeskreises gekommen waren.
Vereinsvorsitzende Eva Römer drückte ihre Freude aus, dass zu diesem Ehrentag ein neuer Museumsausleger an das Knöpfer-Haus angebracht werden konnte. Sie dankte dem Erfurter Metalldrückermeister Frank Schmidt für dessen niveauvolle Arbeit und der Gemeinde Amt Wachsenburg für die erhaltene Unterstützung. Stolz zeigte auch Bürgermeister Uwe Möller auf den neuen Glanzpunkt am denkmalgeschützten Knöpfer-Haus. „Was wäre Otto Knöpfer ohne Holzhausen, was wäre Holzhausen ohne Otto Knöpfer!“ rief Ortsbürgermeister Mario Drehkopf aus, dabei auf den kulturellen Reichtum durch die Bilder des Malers verweisend.
Stimmungsvoll musikalisch begleiteten die „Musicfriends“ aus Haarhausen den Nachmittag, an den Tischen im Garten ließen sich die Gäste den Kuchen der Landfrauen schmecken - ein Bild, an dem auch Otto Knöpfer seine Freude gehabt hätte. Hier künftig ein Dorfgemeinschaftshaus für alle Vereine und Bürger zu gestalten, läge sicher ebenso in seinem Sinne.
Jochen Thiele
Bildtexte:
Vor dem Knöpfer-Haus mit neuem Ausleger: Hans Ullrich und Eva Römer vom Freundeskreis sowie Kunsthandwerker Frank Schmidt
Gespräch im Knöpfer-Garten: Bürgermeister Uwe Möller (2.v.r.), Ortsbürgermeister Mario Drehkopf (1.v.r.) und Holzhäuser Einwohner
Der neue Museumsausleger mit originalem Knöpfer-Namenszug
Fotos: J.Thiele
Links zu Beiträgen der Thüringer Allgemeinen - Arnstadt
Liebe Bürger von Holzhausen,
verehrte Knöpfer-Freunde!
Eine feierliche Ehrung des Malers Otto Knöpfer (1911-1993) findet aus Anlass seines 25. Todestages in Holzhausen statt.
Mitglieder des Otto-Knöpfer-Freundeskreises und
Verehrer des Künstlers treffen sich
am Samstag, dem 26. Mai um 15 Uhr
an seinem Elternhaus in der Arnstädter Straße 32.
Alle Vereine und Einwohner Holzhausens sind zu dieser Veranstaltung recht herzlich ein-geladen.
Otto-Knöpfer-Freundeskreis e.V.
Bild von Otto Knöpfer in Potsdamer Barberini-Ausstellung
HOLZHAUSEN. Ein Selbstbildnis des Thüringer Malers Otto Knöpfer (1911-1993) hängt in der Ausstellung "Künstler der DDR", die seit dem 28. Oktober im Barberini-Museum Potsdam (siehe TA v. 28.10.17) gezeigt wird. Der in Arnstadt geborene, später in Holzhausen und Erfurt lebende Künstler wurde vor allem durch seine Drei-Gleichen-Landschaften und Blumen-Motive, aber auch durch Porträts bekannt, teilte der Freundeskreis Otto Knöpfer e.V. mit.
Jochen Thiele